Flotte : Autovermieter Sixt erwartet mehr Nachfrage
"Dazu gehört insbesondere die flexible Vergrößerung unserer Flotte", sagte Strategievorstand Alexander Sixt am Montag in Pullach. Die neue Kreditlinie ersetze den im Mai 2020 abgeschlossenen, bisher ungenutzten Kredit unter Beteiligung der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Das Unternehmen sei "bisher außerordentlich stabil durch die Corona-Krise gegangen und kerngesund", sagte Sixt. Der Vorstand rechnet nach einer Lockerung der Corona-Reisebeschränkungen mit einem schrittweisen Anziehen internationaler Reisen. Mit der neuen Kreditlinie von Commerzbank, DZ, UniCredit, Credit Agricole, SEB und Deutscher Bank "zu attraktiven Konditionen" und ohne Beteiligung der KfW rüste sich das Unternehmen finanziell für die Ausweitung der Fahrzeugflotte. Zusammen mit einer Anleihe über 300 Millionen Euro vom Dezember könne Sixt schnell flexibel reagieren.
Sixt erlebte 2020 Umsatzeinbruch
Der deutsche Autovermieter Sixt hat das vergangene Jahr mit 81,5 Millionen Euro Verlust vor Steuern abgeschlossen - nach Steuern und mit dem Ergebnis aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich Leasing aber noch zwei Millionen Euro Gewinn gemacht. Der Umsatz brach wegen Reisebeschränkungen und Lockdowns in der Corona-Pandemie von 2,5 auf 1,5 Milliarden Euro ein, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die weiterhin stabile Auslastung der Stadtbüros sowie die Bereiche Langzeitmiete und Auto-Abos hätten einen noch stärkeren Einbruch verhindert. Der scheidende Vorstandschef Erich Sixt sagte, in Europa habe Sixt schwarze Zahlen erwirtschaftet und in den USA massiv investiert.
"Mit dem Erwerb hochattraktiver Airport-Stationen in den USA haben wir unsere Internationalisierungsstrategie vorangetrieben", sagte er. Das Auto-Abo-Angebot sei erfolgreich gestartet worden. Eine Prognose für das laufende Jahr gab Sixt nicht. Er sei "vorsichtig optimistisch, dass wir nach dem Ende von Kontaktverboten und Reiserestriktionen wieder in einen Wachstumsmodus kommen werden". Der Vorstandschef und Großaktionär Erich Sixt will im Juni, kurz vor seinem 77. Geburtstag, auf den Posten des Aufsichtsratschefs wechseln. Seine beiden Söhne Alexander und Konstantin Sixt, die schon seit 2015 im Vorstand sind und die Digitalisierung vorangetrieben haben, sollen dann gemeinsam Co-Vorstandschefs werden.