Morning Briefing : Autofahrerclub: Familien von NoVA besonders betroffen - NoVa künftig auch für Klein-Lastwagen unter 3,5 Tonnen - MAN-Stellenabbau könnte nun Thema von Traton werden
Autofahrerclub: Familien von NoVA besonders betroffen
Familien seien von der jährlichen Teuerung der Normverbrauchsabgabe besonders betroffen, so der ÖAMTC. Was das für Familien bedeutet, zeigt sich am Beispiel eines VW Sharan Family 1,4 TSI (7 Sitze, 110 kW, 181 g CO2/km, Nettopreis ca. 28.400 Euro). Die jährliche Teuerung der NoVA in Euro (gerundet) ergibt folgendes Bild: 3.344 Euro (2020), 3.628 (2021), 3.912 (2022), 4.966 (2023), 6.560 (2024). Damit kritisiert der Autofahrerclub den Gesetzesentwurf, den die Regierungsparteien zum Wochenende hin im Nationalrat eingebrachten. "Das betrifft fast alle Neuwagenkäufe – Familien werden jedoch besonders tief in die Tasche greifen müssen, weil sie größere und damit verbrauchsstärkere Autos benötigen", kritisiert ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexperte Martin Grasslober. Wie vom Club befürchtet, hat die Koalition diesen Antrag im Eilverfahren und ohne jegliche Möglichkeit zur Begutachtung eingebracht. "Unverständlich ist, dass nicht einmal abgewartet wurde, welchen Effekt die erst kürzlich in Kraft getretenen Änderungen im Steuersystem überhaupt haben", hält Grasslober fest.
NoVa künftig auch für Klein-Lastwagen unter 3,5 Tonnen
Schon seit heuer wird bei der Normverbrauchsabgabe und bei der motorbezogenen Versicherungssteuer der CO2-Ausstoß eines Kraftfahrzeuges stärker gewichtet. Die türkis-grüne Bundesregierung adaptiert die Normverbrauchsabgabe im Sinne einer "Ökologisierung" nun aber weiter. Der Verkehr gilt schließlich als Sorgenkind in der CO2-Bilanz Österreichs. Dicke Autos werden noch teurer. Die NoVa soll künftig auch für alle Fahrzeuge fällig werden, die als Klein-Lkw gelten. Von den Automobilimporteuren kommt diesbezüglich Widerstand. Gerade Unternehmen in kleinerem Maßstab treffe dieses Vorgehen besonders. Erfasst sind auch SUV, Pick-Ups und Vans, die als Klein-LKW gelten und oft von Firmen als solche angemeldet werden. Für die Grünen gilt das als Schließen eines Schlupflochs. Der CO2-Freibetrag von 115 g/km wird abgesenkt. Kommendes Jahr sind weiterhin drei Gramm je Kilometer geplant, von 2022 bis 2024 erfolgt dann aber neu eine Steigerung auf fünf Gramm.
MAN-Stellenabbau könnte nun Thema von Traton werden
Die börsennotierte VW-Nutzfahrzeugtochter Traton, die unter anderem MAN unter ihren Fittichen hat, lässt den bayerischen Nutzfahrzeughhersteller mit der Thematik des Jobabbaus in einigen seiner Werke offenbar nicht mehr allein. Die unterbrochenen Verhandlungen zwischen Belegschaftsvertretung und Management beim Lkw-Bauer MAN, wo 9.500 Stellen in Deutschland und Österreich wackeln, könnten "eine Etage höher", nämlich mit dem Management der Mutter Traton, fortgesetzt werden. Das berichtete der Arbeiter-Betriebsratschef des von der Schließung bedrohten Standorts Steyr, Erich Schwarz, der APA nach einer konzernweiten Betriebsversammlung am Freitag. Die Verhandlungen mit dem MAN-Management hatte der Konzernbetriebsrat vorige Woche ausgesetzt. Er verlangt die gemeinsame Ausarbeitung eines Konzepts - ohne Werksschließungen - mit der Unternehmensführung. In einer virtuellen Betriebsversammlung wurden am Freitag die Mitarbeiter darüber und über mögliche weitere Schritte informiert.