Morning Briefing : Audi-Chef Duesmann sieht keine Chance für H2-Autos - Patentstreit zwischen Nokia und Daimler geht vor EuGH - Northvolt-Batterien sollen billiger als von Tesla sein

© LK

Audi-Chef Duesmann sieht keine Chance für H2-Autos

Audi-Vorstandschef Markus Duesmann sieht für Wasserstoff (H2) und Brennstoffzelle als Antrieb für Autos keine Zukunft. "Wir können den für den Antrieb nötigen Wasserstoff in den nächsten Jahrzehnten nicht in ausreichender Menge CO2-neutral produzieren. An Wasserstoff für den Einsatz im Auto glaube ich daher nicht", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit". "Die Lösung für den Pkw ist die Batterie." Der Audi-Chef fügte aber hinzu: "Die Welt ist groß, und Elektrifizierung ist nicht für jedes Land der Welt das richtige Mittel.". Beim automatisierten Fahren dürfte es bei Audi 2024 einen großen Schritt geben. Der US-Konkurrent Tesla tue sich leichter, die damit verbundenen Risiken einzugehen. "Die Technologie haben auch wir, aber wir schalten sie noch nicht frei", so Duesmann. "Wenn ein Audi-Modell gravierende Fehler machen würde, weil der Autopilot nicht verlässlich funktioniert, würden wir damit das ganze Unternehmen mit fast 90.000 Mitarbeitern gefährden. Deswegen sind wir so zurückhaltend."

Patentstreit zwischen Nokia und Daimler geht vor EuGH

Die rechtlichen Ungereimtheiten im Mobilfunk-Patentstreit zwischen dem Netzwerkausrüster Nokia und dem Autobauer Daimler soll nun der Europäische Gerichtshof klären. Nokia wirft dem deutschen Autobauer Patentverletzungen im Zusammenhang mit der Mobilfunktechnik im Auto vor und klagt bei verschiedenen Gerichten auf Unterlassung. Vor dem Landgericht Mannheim war der Netzwerkausrüster im August in einem Fall erfolgreich, in anderen Fällen dagegen nicht. Nokia vertritt laut Gericht die Ansicht, frei entscheiden zu können, auf welcher Stufe an wen Lizenzen vergeben werden, also ob direkt an die Autohersteller oder an deren einzelne Zulieferer. Daimler hingegen ist der Auffassung, dass die Zulieferer ihre Produkte jeweils selbst direkt lizenzieren können müssten.

Northvolt-Batterien sollen billiger als von Tesla sein

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt und VW bauen in Salzgitter die angeblich größte Batteriezellenfabrik Europas. 2024 soll dort die Produktion beginnen. Nun gab der Gründer und Chef von Northvolt, Peter Carlsson, bekannt, dass die voraussichtlichen Preise für die Lithium-Ionen-Batterien aus dem Werk überraschend niedrig sein sollen und damit deutlich billiger als von Konkurrent Tesla in Grünheide bei Berlin. Nutzen will Northvolt Skaleneffekte: Zwar werde das Joint-Venture von Northvolt und Volkswagen nicht vom Start weg zu dem genannten Preis produzieren können, "aber sobald wir hohe Stückzahlen produzieren, werden wir sehr konkurrenzfähig sein", so Carlsson. Wie er dem "Handelsblatt" sagte, sollen sie "weit weniger als 100 Dollar die Kilowattstunde" kosten.