Im Test: Renault Zoe R 135 : Alltagstauglicher E-Flitzer

© Ludwig Fliesser

Der Zoe ist de facto die elektrische Version des Renault Clio. Wie dieser ist er nicht nur schick und praktisch, das Erfolgsgeheimnis liegt vor allem auch im niedrigen Einstiegspreis für die Basisversion von 18.658 Euro netto (Zoe Life R110 mit 41-kWh-Batterie). In Verbindung mit zahlreichen Förderungen sowie Einsparungen bei Steuer und Betriebskosten kann der Zoe auch wirtschaftlich reüssieren. Interessant ist auch das Batterie-Mietmodell, durch das der Kunde die unmittelbaren Anschaffungskosten drastisch reduzieren kann. Gleichzeitig wird damit das Risiko eines Defekts der Batterie – die teuerste Komponente eines E-Fahrzeugs – zum Hersteller verlagert.

Karosserie/Innenraum

Das Platzangebot ist der Fahrzeugklasse entsprechend begrenzt, für zwei Erwachsene und zwei Kinder aber in Ordnung. Erwachsene Personen durchschnittlicher Größe werden jedoch im Fonds aufgrund der nach hinten abfallenden Dachhöhe nicht glücklich. Der Kofferraum ist mit 338 Litern dafür recht passabel, hier haben auch größere Einkäufe Platz.

Motor/Getriebe

Mit einer Maximalleistung von 100 kW ist der Zoe R135 zwar kein Sportwagen, aber die 245 Newtonmeter Drehmoment beschleunigen den kleinen Stadtflitzer durchaus zügig aus dem Stand auf die im Ortsgebiet übliche Geschwindigkeit. Ein dynamischer „Ampelstart“ ist damit jedenfalls gesichert, auf den ersten Metern lässt man wohl auch die meisten Verbrenner stehen. Die Beschleunigung von 0 auf 50 spricht mit 3,6 Sekunden für sich. Um auf 100 km/h zu kommen, dauert es 9,5 Sekunden, auch das ist ganz passabel. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 140 km/h begrenzt. Die Reichweite beträgt 360 Kilometer. Vorteil: Der Zoe kann nicht nur mit 50 kW Gleichstrom schnellgeladen werden, sondern auch mit 22 kW Wechselstrom

Fahrwerk/Bremsen

Das Fahrwerk ist steif und die Straßenlage gut, allerdings nicht übermäßig komfortabel. Die automatische Rekuperation arbeitet, sobald man den Fuß vom Gas nimmt, und speist die gewonnene Bremsenergie in die Batterie zurück. Nach kurzer Eingewöhnung kann man sich mit dem Gaspedal sehr präzise und ohne Nutzung der Bremse punktgenau an die Kreuzung heranrollen lassen. Eine grafische Anzeige in der Instrumentenkonsole gibt dabei Aufschluss über den momentanen Energiefluss.

Fazit

Der Renault Zoe ist ein alltagstauglicher Kompaktwagen mit passabler Reichweite, der sich auch mit Wechselstrom relativ schnell „betanken“ lässt.